Hochwasser und steigender Meeresspiegel

Wo liegen die überflutungsgefährdeten Gebiete in Lübeck?

Überflutungen können durch Ostseehochwasser, langanhaltenden Dauerregen oder Starkregen entstehen. Folgende Arten von Überflutungen sind dabei zu unterscheiden:

  • Überflutungen entlang von Gewässern bzw. der Ostsee, die als Binnen- oder Ostseehochwasser bezeichnet werden. Hierauf wird im Folgenden eingegangen.
  • Lokale Überflutungen im Stadtgebiet als Folge von Starkregen, die jedoch unabhängig von ihrer Lage zu einem Gewässer erfolgen können. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Starkregenportal.
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Bei bestimmten Wetterlagen (Ostwind) wird Wasser in die Lübecker Bucht und die Trave gedrückt und kann nicht mehr frei abfließen. Dann kann es vorkommen, dass die Ufer der Trave überflutet werden.

In Lübeck sind einige Bereiche durch Ostseehochwasser gefährdet. Dazu zählen u.a. der westliche Altstadtrand, diverse Hafen- und Gewerbegebiete entlang der Trave, der Priwall und Teile Travemündes. Hochwasser kann zu Schäden am und im Gebäude führen und darüber hinaus zur Verschmutzung von Gewässern beitragen, wenn wassergefährdende Stoffe austreten. Zudem können betroffene Bereiche durch das Hochwasser nur eingeschränkt oder gar nicht erreichbar sein.

Mit Blick auf die Folgen des Klimawandels muss sich Lübeck an einen langfristig steigenden Meeresspiegel anpassen. Der Meeresspiegel ist in den letzten 100 Jahren um etwa 14 bis 20 cm an der deutschen Ostseeküste gestiegen.

Ziel ist, den Hochwasserschutz für die besiedelten Risikogebiete langfristig zu verbessern und Lösungen für das „Leben mit dem Wasser“ aufzuzeigen. Aus diesem Grund ist die Hansestadt Lübeck Praxispartnerin in zwei Forschungsprojekten: SEASCApe II und Komm.Flut.Ost.

 

Forschungsprojekt SEASCApe II

Im Rahmen des Forschungsprojektes SEASCApe baltic II arbeiteten Forscher:innen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Universität Rostock und des Global Climate Forums Berlin gemeinsam an einer Risikoanalyse von Ostseesturmfluten und untersuchten potentiell geeignete Anpassungsmaßnahmen unter Berücksichtigung eines steigenden Meeresspiegels. Lübeck diente dafür als Fallstudie. Das Forschungsprojekt lief von 2021-2024.

Zu Beginn schätzten die Forscher:innen anhand von statistischen Verfahren die Höhe und Häufigkeit von zukünftigen Extremereignissen in der Lübecker Bucht ab. Die Schätzungen wurden in ein Überflutungsmodell eingegeben, um mögliche Überflutungsschäden ermitteln zu können. Anschließend wurden Anpassungsstrategien für die Hansestadt Lübeck mit Blick auf verschiedene Meeresspiegelanstiegsszenarien aufgezeigt.

Während der gesamten Projektlaufzeit fand ein enger Austausch mit der Klimaleitstelle der Hansestadt Lübeck statt. Zudem wurden die jeweiligen Fachbereiche der Stadtverwaltung im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen eingebunden.

 

 

Forschungsprojekt Komm.Flut.Ost.

In diesem Forschungsprojekt war Lübeck neben Flensburg, Eckernförde, Kiel und Rostock Praxisparter. Die Ostseeküstenstädte stehen am Beginn der Initiierung von Maßnahmen zur Klimaanpassung und Ausweitung des Hochwasserschutzes. Überschwemmungen aus Sturmfluten und kombinierten Sturmflut-Starkregen-Ereignissen werden nicht zuletzt durch den Meeresspiegelanstieg zukünftig noch häufiger und intensiver auftreten. Viele Küstenbewohner:innen sind jedoch noch unzureichend darüber informiert, dass sie gemäß Wasserhaushaltsgesetz dazu verpflichtet sind, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen zu treffen. Diese Pflicht zur Eigenvorsorge wird bislang noch nicht umfassend und zielgruppenspezifisch auf kommunaler Ebene kommuniziert.

Das Gesamtziel des Projektes Kommunikation zu Überflutungsrisiken in Ostseeküstenstädten Schleswig-Holsteins (kurz Komm.Flut.Ost.) war es, eine Klimakommunikationsstrategie zur Eigenvorsorge bei Überflutungsrisiken für die Ostseeküstenstädte erstmalig zu entwickeln. Konzepte und Theorien aus der Klimakommunikationsforschung und Umweltpsychologie flossen in die Entwicklung ein. Die Strategie zeigt in Form eines Leitfadens zentrale Kriterien einer effektiven und zielgruppenorientierten Klimakommunikation auf und dient den Städten als Orientierung.

Im Rahmen des Projektes fand bspw. die Outdoor-Ausstellung „ÜberFlut“ anlässlich des 150. Jahrestages der bisher schwersten Ostseesturmflut von 1872 von Anfang November 2022 bis Ende Januar 2023 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der Pegel steigt“ statt. Entlang der Kaikante beim Schuppen 6 an der Untertrave wurden Ausstellungstafeln zum Thema „Überflutung? Eigenverantwortung. Wissen.“ angebracht, mit Beiträgen von Lübecker:innen.

Das Projekt wird durch das Geographische Institut der Christian-Albrechts- Universität (CAU) zu Kiel durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Küstenschutz und Schutz der Bevölkerung im Falle einer Sturmflut

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