Vorlage - VO/2024/12960  

Betreff: Dringlichkeitsantrag des AM Andreas M�ller (LINKE): Keine Einf�hrung von Bezahlkarten f�r Gefl�chtete in Schleswig-Holstein / L�beck
Status:�ffentlich  
Federf�hrend:Gesch�ftstelle LINKE & GAL Bearbeiter/-in: Mentz, Katja
Beratungsfolge:
Ausschuss f�r Soziales
06.02.2024 
6. Sitzung des Ausschusses f�r Soziales zur�ckgestellt   
20.02.2024 
7. Sitzung des Ausschusses f�r Soziales zur�ckgestellt   
05.03.2024 
8. Sitzung des Ausschusses f�r Soziales zur�ckgezogen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Der Sozialausschuss beschlie�t:

Der B�rgermeister Jan Lindenau setzt sich gemeinsam mit Frau Steinr�cke, Senatorin f�r Wirtschaft und Soziales, auf Landesebene daf�r ein, dass Schleswig-Holstein auf die Einf�hrung einer Bezahlkarte f�r Gefl�chtete verzichtet.
 

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Begr�ndung

 Die mehrheitlich beschlossene Einf�hrung einer Bezahlkarte f�r Gefl�chtete soll in erster Linie abschreckende Wirkung erzielen. Schutzsuchende Menschen sollen davon abgehalten werden, nach Deutschland zu fliehen. Dies ist wissenschaftlich gesehen, absoluter Unfug. Die ohnehin geringen Leistungen des Asylbewerberleistungsgesetzes sind kein Anreiz f�r Menschen, die ihre Heimat verlassen m�ssen und dabei ihr Leben riskieren.

Bezahlkarten stigmatisieren Menschen und erschweren ihnen unn�tig das Leben in Deutschland und damit auch die Integration. Fachanw�lte, die in Asylverfahren h�ufig ben�tigt werden, k�nnten nicht mehr konsultiert werden, da eine Bezahlkarte keine �berweisungen erm�glicht. Unm�glich w�ren auch Online-Bestellungen oder der Einkauf in L�den, in denen Bargeld erforderlich ist (zum Beispiel in einigen Second-Hand L�den oder Sozial-Kaufh�usern).  

Eine Mehrheit der L�nder hat sich f�r die regionale Begrenzung ausgesprochen. Dies w�rde bedeuten, dass das Bezahlen nur in dem einen Bundesland m�glich w�re. Bei einer Zugreise allein von L�beck nach Hamburg k�nnten sich die Reisenden also nicht mal einen Tee oder eine Flasche Wasser kaufen, wenn die Karte dort nicht g�ltig ist.

Gefl�chtete haben einen gesetzlichen Anspruch auf Asylbewerberleistung und sie haben einen Anspruch auf Achtung der Menschenw�rde. Diese w�rde mit Einf�hrung einer Bezahlkarte aus u.a. oben genannten Gr�nden missachtet.

So schreibt auch der Fl�chtlingsrat Schleswig-Holstein: „Mit der Bezahlkarte wollen Bund und L�nder Gefl�chteten den Zugang zu Bargeld kappen. Das w�re ein staatlich zu verantwortender Diskriminierungstatbestand, den das Land Schleswig-Holstein indes nicht gezwungen ist, mitzumachen. Das Bundesverfassungsgericht hat 2012 geregelt, dass die Menschenw�rde nicht aus migrationspolitischen Gr�nden relativiert werden darf.“

 

Stattdessen ist eine Basis-Girokarte eine diskriminierungsfreie kosteng�nstige Alternative, da diese bereits �ber Banken angeboten wird und nicht erst kostenintensiv eingef�hrt werden muss.
 

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Anlagen


 

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